Silbenmethode

Gebärde – Brücke zwischen Laut und Buchstabe

Was sind die Vorteile der Gebärden?

„Kinder haben Spaß an den Gebärden und sie erleichtern ihnen das Lesen- und Schreibenlernen.“

Die Lautgebärden schlagen eine Brücke zwischen den Buchstaben und dem Laut. Sie ermöglichen eine eindeutige Identifizierung der Mitlaute, ohne ihren Laut isoliert zu nennen.

Wurde wirklich „ma“ gesagt oder „na“?

Wird das Wort mit den richtigen Gebärden begleitet, ist Eindeutigkeit garantiert. Für viele Kinder sind Gebärden der Schlüssel zur schnellen Verankerung der Buchstaben. Außerdem machen sie den Kindern großen Spaß, da sie sich so fast wie mit einer Geheimsprache untereinander verständigen können.

Die Lautgebärden ermöglichen einen handlungsorientierten Zugang zur Schrift. Auch helfen sie bei Fehlschreibungen (z. B. bei „Salmi“ statt „Salami“) oder bei phonetisch schwer identifizierbaren Lauten (z. B. bei der Konsonantenhäufung in „Flasche“, aus der manche Kinder „Fasche“ machen).

Quergelesen

Die Lautgebärden schlagen eine Brücke zwischen den Buchstaben und dem Laut. Sie ermöglichen eine eindeutige Identifizierung der Mitlaute, ohne ihren Laut isoliert zu nennen. Die Lautgebärden können bei Fehlschreibungen oder bei phonetisch schwer identifizierbaren Lauten helfen.

Konsonanten werden nicht isoliert lautiert und gebärdet.

Die Ausformung der Gebärden folgt strengen Kriterien: 1. Form des Buchstabens, 2. Artikulation, 3. Seitenausrichtung.

Wie setze ich die Gebärden richtig ein?

In ABC der Tiere werden die Silben von Anfang an immer als Silbeneinheit eingeführt und als Ganzes gesprochen. So zum Beispiel die Silben „mu“ und „mi“. Parallel dazu werden die Gebärden gelernt. Im nächsten Schritt werden dann die Vokale einzeln lautiert. Aber nur die Vokale!

Der Starter „m“ wird also nicht isoliert lautiert. Hier wird nur die Gebärde vermittelt. „m“ wird ausschließlich in Verbindung mit einem Vokal in der Silbe ausgesprochen. Die Silbe „mu“ entsteht also keinesfalls durch Synthese (also Verknüpfung) der Laute für „m“ und „u“.

Beim Kennenlernen der weiteren Vokale wird gleichermaßen verfahren. Alle Vokale werden isoliert lautiert und die Konsonanten nur mit den Lautgebärden als Buchstaben eingeführt. Im Deutschen klingen nur die Vokale – die aus diesem Grund auch Klinger genannt werden.

Was wäre schlimm daran, einen Konsonanten einzeln zu lautieren?

„Wer falsch gebärdet, arbeitet unbewusst gegen den Prozess der Automatisierung.“

Die Erfahrung zeigt, dass vielen Kindern, die die Konsonanten als Einzellaute lernen, das sogenannte „Verschleifen“ schwerfällt: Sie können also nicht die einzelnen Buchstaben zu einer Silbe verknüpfen. Die Kinder lesen die Silben nicht automatisiert.

Bleibt diese Schwierigkeit bestehen, werden diese Kinder zu lautierenden Lesern, die die Buchstabenkette verlauten, ohne dabei den Silbenschnitt und damit die Betonung im Wort wahrzunehmen. Das ergibt dann das bekannte monotone Lesen eines Textes. Sinnerfassendes Lesen ist auf diesem Weg nicht zu erzielen.

Darum ist es wichtig, dass die Konsonanten erst dann einzeln lautiert werden, wenn alle Kinder Klangsilben und die daraus entstehenden Namen (Momo, memo, Toto, Timo etc.) automatisiert aussprechen können. In der Regel ist das nach zehn bis zwölf Wochen der Fall.

Gebärden unterstützen den Lese- und Schreiblernprozess und leisten die eindeutige Identifizierbarkeit der Laute.

Wie gebärde ich eine Minisilbe richtig?

Die Gebärde für m wird stumm ausgeführt.

Erst beim Gebärden von i wird die Silbe „mi“ auch ausgesprochen.
Hilfe: „Lass beide zusammen heraus, ohne Luft dazwischen.“

Warum sehen die Gebärden aus, wie sie aussehen?

Es gibt viele Gebärdensprachen, aber die Auswahl für die Gebärden in ABC der Tiere folgt Kriterien, die genau auf den Lernprozess abgestimmt sind. Die Ausformung der Gebärden folgt strengen Kriterien: 1. Form des Buchstabens, 2. Artikulation, 3. Seitenausrichtung.

1. Form des Buchstabens

Eine Gebärde ist so gewählt, dass sie die Form des Buchstabens abbildet: z. B. bei der Gebärde zu „m“, bei der die drei Beinchen des Buchstabens mit den Fingern nachgebildet werden oder gut sichtbar bei der Gebärde für den Buchstaben „u“.

2. Artikulation

Eine Gebärde verdeutlicht die Artikulation eines Buchstabens. Z. B. lässt die Gebärde zu „t“ den Atemstoß am Handrücken spüren und bildet auch noch den Querstrich des Buchstabens nach.

3. Seitenausrichtung

Um eine Verwechslung von Seitenausrichtungen zu verhindern, z. B. bei d und b, sind diese Gebärden eindeutig unterscheidbar und verhindern eine Verwechslung.

So setzen Sie Gebärden richtig ein: Brücke zwischen Laut und Buchstabe

In diesem Video erläutert Klaus Kuhn, warum wir im ABC der Tiere mit Gebärden arbeiten, was beachtet werden muss und welche phonetischen Phänomene sich mit den Handzeichen leicht erklären lassen.